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Herzlich willkommen, neues Jahr! Willkommen 2018!

“Wenn die Stille Zeit vorbei ist, dann wird es auch wieder ruhiger.” (Karl Valentin)

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Wird es wirklich ruhiger oder gehört das zur Tarnung und Täuschung? Will uns das neue Jahr damit locken, dass es sich in den ersten Tagen von seiner ruhigen Seite zeigt, um sich dann erst wieder als Wolf im Schafspelz zu entpuppen?

Natürlich versuchen wir, das Jahr damit zu beeindrucken, dass wir uns ganz viel vornehmen. Die Liste der guten Vorsätze zu schreiben, könnte schon einen guten Teil des Jahres verbrauchen. Geht sich das Umsetzen denn dann überhaupt noch aus? Oder sollte man das nicht gleich dann auf das darauffolgende Jahr verschieben?

Ich versuche es diesmal mit einem höflichen Schreiben – auch wenn das zugegebener Maßen ein bisschen wie der Versuch eines Briefes an das Christkind klingt:

Herzlich Willkommen, liebes Jahr 2018!

Ja, das ist eine sehr euphorische Begrüßung. Ich konnte deine Ankunft in der Tat kaum erwarten.

Das mag dich jetzt vielleicht ein bisschen einschüchtern, aber: Keine Sorge, meine Erwartungshaltung soll dich nicht gleich erdrücken. Vielmehr hast du gute Chancen selbst mit wenigen Bemühungen zu einem Highlight und aufgehenden Stern zu werden, denn dein Vorgänger, das Jahr 2017, war in vielerlei Hinsicht wirklich klapprig beisammen und insgesamt als eher unengagiert zu bezeichnen. Diese Nachfolge anzutreten und hier zu brillieren, sollte also wirklich nicht so schwierig sein. Ich setze ziemlich große Hoffnungen in dich. (Zugegeben, hier ist der Leistungsdruck für dich wohl leider doch erkennbar.)

Ich weiß natürlich, dass ich meinen Anteil zu leisten habe. Ohne mein Zutun wird wohl nicht alles gut werden. Ich kann dir aber versichern, dass mein Ehrgeiz und Fleiß ungebeugt der Verbesserung der Lage dienen werden. Schon Ödön von Horváth wusste allerdings: “Eigentlich bin ich ganz anders, nur komm’ ich so selten dazu.” Ich muss mir also Zeit nehmen, mehr dazu zu kommen, zu sein, wie ich wirklich bin? Das klingt viel einfacher als es ist. Es ist mir bewusst, dass ich aus all den Steinen, die du mir in den Weg legst, Schönes bauen soll. Und wenn ich ständig mit diesen Steinen bauen würde, wäre mein Umfeld immer aufgeräumt und nichts läge herum. Aber wenn du mich, wie dein Vorgänger 2017, mit Felsen und Geröll überschüttest, machst du es mir schon sehr schwer. Ich ersuche dich also sehr höflich: Bitte gib mir kleine Steine – die riesigen Felsen konnte ich bis heute teilweise nicht einmal  anheben. Und wenn möglich: Nicht so viele auf einmal. Steinchen in homöopathischen Dosen, das wäre durchaus hilfreich. Kieselsteine würden mir gut passen. Um den Rest kümmere ich mich dann gern. Vielleicht kann ich dann auch noch nebenbei den ein oder anderen Felsen, den dein Vorgänger hier einfach so hinterlassen hat, wegräumen und in ein schönes Kunstwerk verwandeln.

Du erwartest eine Gegenleistung? Darüber muss ich nachdenken. Was habe ich einem Jahr zu bieten?

Wie wäre es mit Geduld und Ausdauer meinerseits, um weiterhin fleißig in diesem Steinbruch mit einem lockeren Lächeln zu schuften? Das ist mein Angebot. In der Hoffnung, dass das Angebot deinen Vorstellungen entspricht und sich eine gute Zusammenarbeit entwickelt verbleibe ich mit den besten Grüßen,

Marion, die versucht sich Zeit zu nehmen, “ganz anders” zu sein

Ich wünsche allen, dass sich 2018 als ein gutes, verständnisvolles Jahr erweist und uns allen die Chance lässt, so zu sein, wie wir es gern sind und wie wir uns wohl fühlen, dass 2018 uns allen nur Kieselsteinchen schenkt und die großen Felsen dort bleiben, wo sie hingehören. Wo auch immer. Jedenfalls nicht mitten auf unserem Weg!

P.S.: “Quiltige Neuigkeiten” sind in Arbeit und sollten hier bald erscheinen. Ja, wieder einmal ein Vorsatz ;-). 

 

 

 

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“Needlemania’s Shop & Quiltservice” feiert bald Geburtstag!

Vor fast einem Jahr – am 2. November 2016 – habe ich meine beiden Gewerbescheine wieder aktiviert und “Needlemania’s Shop & Quiltservice” gegründet.

Am 3. und 4. November wird (hoffentlich gemeinsam mit vielen BesucherInnen) Geburtstag gefeiert! 

Am Freitag, 3. November von 15.00 bis 20.00 Uhr und am Samstag, 4. November von 11.00 bis 17.00 Uhr. 

Es gibt ein “Open-House” und alle, die sehen wollen, wie sich das kleine Geschäftchen gemausert hat, und mitfeiern wollen, sind herzlich eingeladen. 

Rückblick – Wie alles begann

Eigentlich fing es damit an, dass ich mich in die Bernina Q24 Longarm-Quiltmaschine verliebt hatte. Schon in Birmingham 2015 schlich ich um die Maschine herum, dann kam das Quilt-Fest der Gilde 2016 in Frankenmarkt.  Die Vernunft riet mir, dass nur eigene Quilts zu quilten mir weder ausreichend Expertise verschafft noch dieser (sehr, sehr!) teuren Anschaffung gerecht wird. Und die vielen verschiedenen Garne und Pantograph-Muster … Das alles könnte ich alleine auch in mehreren Leben nicht verbrauchen. Die Vernunft hätte mir eigentlich auch raten müssen, dass ich es lassen soll. Ich habe doch schon einen recht er- und ausfüllenden Beruf und eigentlich viel zu wenig Zeit. Hätte.

Wer mich kennt, weiß, dass meine Taten oft nicht gerade von Vernunft geleitet werden. (Selten aber bereue ich meine “unvernünftigen” Entscheidungen!)

So zog am 15. November 2017 die Maschine hier ein.

Vorher musste Platz geschaffen werden. Wahrscheinlich wäre es sogar einfacher gewesen, am Grundstück ein eigenes Häuschen dafür aufzustellen. Die “Bedingung” meines (mit Nähmaschinen und Handarbeitsutensilien gequälten) Ehemannes war aber: “Wir entrümpeln dafür andere Dinge …” 😉

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Schweren Herzens habe ich mich also von den in 28 Schuljahren gesammelten Schul- und Montessori-Materialien getrennt. Sie finden jetzt eine viel nützlichere Verwendung als in meinem Keller auf Einsatz zu warten. Sie bereichern die Klasse einer jungen Kollegin, die in meiner Klasse schon als Volksschulkind mit manchen dieser Materialien gearbeitet hat.

Ziemlich leer. Noch.

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Gleich darauf folgte der Einzug des “Wunderwerks” der Technik und Ästhetik! (Ja, ich bin immer noch verliebt und sehe die Maschine durch die rosarote Brille.)

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Und die Nähecke für “kleine” Kursaktivitäten wurde auch nach und nach verschönert:

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Und heute?

34 Quilts wurden auf der Maschine inzwischen gequiltet! 🙂

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Es gibt eine reiche Auswahl an Stoffen (vorwiegend Westfalen und Gütermann, aber auch einige amerikanische Stoffe – dabei vor allem überbreite Rückseitenstoffe), FatQuarter einzeln & in Paketen, Nähanleitungen und “Fertigpackungen”, Nähzubehör, Garne und inzwischen 11 verschiedene Vliese in allen erdenklichen (‘natürlichen’ – ich mag kein Poly) Materialien und Breiten/Größen.

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Der gemütliche und (nicht immer) ordentliche Nähplatz wird mit einigen (leider noch zu seltenen) Kursen und gemütlichen Nähtreffen mit Freundinnen genützt. Das Leben hat mich zwischendurch mit Aufgaben herausgefordert, da blieb noch zu wenig Zeit für Kurse… Das soll sich aber ändern!

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Inzwischen haben wir auch endlich einen neuen riesigen Esstisch im Wohnzimmer! Da können wir uns auch ausbreiten, wenn die Gruppe etwas größer ist. 🙂

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Obwohl: Das ging mit dem alten Esstisch auch schon ganz gut.

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Nun, dann geht es eben jetzt noch besser :-).

Bernina und ich freuen uns auf “Geburtstagsbesuche” am 3. und/oder 4. November!

Bis dahin: Ich muss wieder einmal aufräumen ;-)!

Bis bald

Marion

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Geliebte Erinnerungen

Was lange währt wird endlich gut!

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Vor vielen, vielen Jahren bekam ich von meiner Mutter eine große Kiste mit Bettwäsche, Tischdecken, Geschirrtüchern, Stofftaschentüchern, … Es wäre viel zu schade gewesen, diese Stoffe weiterhin in Schachteln zu verstecken. Viele, viele Erinnerungen aus meiner Kindheit und an meine so geliebte Oma sind damit verbunden. Übernachten bei meiner Oma, große und kleine Familienessen rund um den weiß gedeckten Tisch – in der Nase habe ich noch die feinen Gerüche. Ich habe die Stoffe fein säuberlich jahrelang aufgehoben, aber irgendwann entstand …

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… ein “Weißquilt”.

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Dann blieben noch die bunten Stoffe in der Schachtel. Nicht genug für einen weiteren Quilt und auch zu wenig Vielfalt. Inzwischen hat sich mein Vorrat um Hemden und Taschentücher meines Vaters und meines Opas erweitert. Mit etwas Ergänzung durch “worn & washed” Stoffe aus Birmingham hat es endlich gereicht, den schon so lange erträumten etwas “bunteren” Quilt zu nähen. Zuerst wurden alle Stoffe noch einmal gewaschen, dann – großteils von meiner Mutter – liebevoll – und vor allem sehr akribisch – gebügelt und von mir sehr schweren Herzens zerschnitten. Es ist wirklich nicht immer einfach, den ersten Schnitt zu setzen!

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Der Quilt selbst war dann aber schnell genäht. Und weil er unser wärmster Winterquilt ist – wir schlafen ausschließlich unter Quilts, wurde er mit doppeltem Vlies – einer Lage Wolle und einer Lage SojaMix – gefüttert und die Rückseite mit Flanell schön flauschig gemacht. Er ist 240 cm x 240 cm groß, und endlich ist es auch kalt genug, um ihn einzuweihen. Es schläft sich im wahrsten Sinne des Wortes traumhaft unter diesen geliebten Erinnerungen.

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Angesteckt?

Für alle, die gern auch so einen gemütlichen Quilt machen (und haben) wollen und nicht schon eine eigene Sammlung alter Stoffe besitzen oder sich die endlose Schneidearbeit ersparen wollen:

Ich habe aus “neuen” Stoffen Stoffpakete mit Anleitung zusammengestellt. In meinem kleinen Geschäft kann gerne ein solches Paket gekauft oder auch – immer noch per Mail – bestellt werden.

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Das Stoffpaket enthält 50 bis 60 unterschiedliche Stoffe (vorwiegend Westfalen & Gütermann), Material für das Binding und die Anleitung.  Es ist kaum mehr Zuschneidearbeit zu leisten. Nur noch nähen, und der Quilt kann leicht an einem Tag fertig zusammengesetzt werden. Jeder Quilt wird trotz der Packung ein Unikat!

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Der fertige Quilt wird 160cm x 203cm groß. Gerne kann ich auch Pakete für andere Größen zusammenstellen.

Ich wünsche allen einen wunderbaren Herbst mit Zeit für Herbstspaziergänge und natürlich auch für das schönste Hobby … :-)!

 

 

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Birmingham – The Festival of Quilts und Mrs. Bilings

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Wir sind wieder zurück aus Birmingham.

Wir: Birgit, Helen, Mona und ich.

Wir hatten interessante und unheimlich erlebnisreiche Tage am Festival. Eine riesige Ausstellung und unvorstellbare viele Geschäftsstände hielten uns vier Tage lang auf Trab. Da ich meist vor lauter Staunen und Schauen auf das Fotografieren vergesse, habe ich dann kaum brauchbare Fotos, die einen Gesamteindruck vermitteln. Und leider kann ich auch von fast keinem Quilt die Urheberin nachvollziehen. Sobald ich es herausgefunden haben, hole ich das natürlich nach.

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Ein paar Eindrücke möchte ich aber doch teilen:

Winzige Log-Cabin-Blöckchen (ergeben irgendwann auch einen riesigen Quilt):

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Unfassbar genau zusammengesetzt:

Judges Choice wurde für den folgenden Quilt vergeben.

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Auch sehr detailliert:

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Großartige Arbeiten im Maschinenquilten:

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Ein Gewinner-Quilt von Lindsay Upton:

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Und noch ein Gewinner – Miniatures – Philippa Naylor:

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Nur mehr selten zu sehen: Handgequiltet! Ein wunderschöner Hawaii-Quilt

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Gruppenquilts:

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Dreidimensional:

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Aus “THROUGH OUR HANDS: A PORTRAIT”:

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feine Wollfäden unter Tüll – eine Detailaufnahme

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Winzige Teilchen:

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Schade auch, dass man nur so “wenig” (alles relativ: 23 + 8 kg) Gepäck mitnehmen darf, es hätte ja so vieles gegeben, das mitkommen wollte.

Ein Teil meiner “Beute”

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Angetan hat es mir vor allem die Erweiterung “Q-matic” für die Bernina Q24. Zum Glück kann man diesen Computer mit allem was dann noch dazu gehört nicht einfach mitnehmen ;-). Da muss außerdem noch eine ganze Weile gespart werden. Toll aber, was man damit alles machen kann. Und die Maschine quiltet dann (fast) von ganz alleine, während ich nähe, patche, arbeite … !

Gefühlsmäßig hatten wir auch noch “Mrs. Bilings” mit. (Natürlich meine ich den Quilt, an dem ich inzwischen wieder arbeite, nicht die Dame, die Anfang des 19. Jahrhunderts lebte.) Nach einer langen Ruhe- und Nachdenkpause (es wollte und wollte nichts richtig passen), habe ich mit Karen Styles von Somerset-Patchwork gegrübelt und dann fiel mir eine mögliche Lösung ein.

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Kaum wieder zu Hause wurde Mrs. Bilings einer “Operation mit anschließender Kur” unterzogen, einige Teile wurden herausgetrennt, neu genäht, umgenäht … und heraus kam das:

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Besser.

Wir hatten Glück und im Hilton Executive Zimmer mit Zugang zur Executive Lounge, wo wir dem Lärm und Trubel zumindest abends gut entfliehen konnten.  (Und Trubel gab es in Hülle und Fülle! Gleichzeitig fand eine “UK-Transformer Fan Convention” im Hotel statt. Ich denke, die Teilnehmer*innen fanden uns Quilter*innen ziemlich sicher genauso rätselhaft wie wir sie.)

In den – kurzen – Mittagspausen und am Abend entstanden dann noch ganz viele weitere Hexagon-Teile für den ganz äußeren Rand.

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Fehlt also fast nichts mehr ;-). Nur einige tausend kleine Teilchen dazwischen. Aber es geht wieder weiter und der Quilt wächst schön langsam.

Und sollte dieser Quilt je fertig werden, dann kommt vielleicht: Okehampton! (Die Anleitung – auch von Karen Styles/Somerset Designs – ist schon einmal mitgekommen :-)! )

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Sehr, sehr winzig kleine Teilchen. Da kann man dann die Reste der Reste verwenden?

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Und ein Okehampton (traumhaft gequiltet!) hing auch in der Ausstellung:

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Und dann gäbe es noch die Challenge “Star-A-Day”, die schon einige Zeit darauf wartet angefangen zu werden. Zwei Probesternchen (fertiges Maß 3″) habe ich schon ;-). Auch eine Idee von Karen Styles.

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Damit aber niemand glaubt, ich begeistere mich nur für winzige Teilchen, die zu riesigen Quilts zusammengesetzt werden: Dieser Stand hat es mir immer wieder angetan. “Worn and Washed” – es soll ja auch zwischendurch Erfolgserlebnisse geben und es schläft sich unter den einfachen Quilts fast noch besser und ruhiger :-). Und diese regelmäßig in die Waschmaschine zu stecken, fällt auch leichter.

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Und jetzt gehe ich wieder in meinem Geschäft räumen. Und wenn ich Glück habe und die Uhr sich nicht wieder gegen mich verschwört, darf ich dann hoffentlich mit Stoffen und Maschinen ein bisschen “spielen” :-).

“So eine Uhr ist bekannter Weise eine teuflische Erfindung. Weil wenn man es eilig hat, bewegen sich die Zeiger meist unheimlich schnell. Als würden kleine böse Männchen im Gehäuse sitzen, die nichts anderes zu tun haben als darauf zu achten, dann man immer langsamer ist als die Zeit. Soll sie aber dann vergehen, weil man auf etwas wartet, bremsen diese Teufel die Zeiger derartig ab, dass man meinen könne, die Zeit ist stehen geblieben. Natürlich sagt einem der Verstand, dass das Blödsinn ist, und die Zeit immer gleich schnell vergeht.” (O. Feifar, 2013, Saukalt. Ein Krimi aus der Provinz. S.53)

Ich wünsche allen eine zumindest gleichmäßig laufende Uhr in der Nähe!

 

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Gedanken über ein “NEiADUFO”, viele “NEFOIM” & Kramurikörbchen

Inzwischen ist mein Hang zu Sprache(n) und Zitaten wahrscheinlich kaum mehr überraschend ;-). Heute ist der Tag der Akronyme! Man zeichnet sich durch die Verwendung solcher oftmals als “Insider” und Kenner(in) (HA! Gegendert! – Aber: Insiderin???) aus.

Nun zum eigenartigen Titel:
Mit dem Offensichtlichen angefangen: Was ein Kramuri-Körberl ist, ist ganz schnell auch ohne Worte erklärt.
DAS:

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(Gut, das ist nicht eines, das sind viele!)

Schon seit einiger Zeit konnte ich immer wieder Körbchen aus Schnüren/Kordeln/Wäscheleinen im Internet und auf Pinterest bewundern. Gehäkelt, geklebt, gestrickt, genäht. Diese sind genäht.

So ein Körbchen – EINES! – zu nähen, stand also schon sehr lang auf meiner Liste.

Auf meiner “NEiADUFO”-Projektliste. (Eigentlich müsste es “Objektliste” heißen ;-).)

Aber was ist nun ein “NEiADUFO”?

Nicht-einmal-angefangene-daher-un(-) fertige-Objekte

Welche Wortschöpfung!!! Klingt auch irgendwie putzig :-).

Anja zeigte uns zum TextWEnde in Strobl (wieder eine Wortschöpfung: Textiles-Wochen-Ende), wie man diese Körbchen macht. Sie brachte auch eine riesige Spule mit Kordel mit und jede/r (Ja, wir “besitzen” einen eigenen Quotenpatchworker!)  konnte zusehen und dann probieren.

Nun, es blieb nicht bei einem Probekörbchen. Da war noch ein ziemlich langes Stück Kordel … Also noch ein kleines Körbchen. Aber rund wäre vielleicht auch interessant? Also noch Kordel gekauft und dann blieb wieder ein langes Stück Kordel … (Ich denke, alle kennen die Situation Brot und Butter, oder Beilage zu Fleisch oder ähnliche Speisenkombinationen. Irgendwie bleibt immer von einem mehr am Teller als vom anderen, dann muss man nachnehmen … Gut, das führt zu weit und letztlich auch zu Figurdiskussionen. Die wollen wir jetzt lieber lassen.) Inzwischen sind kleine und große Körbchen, bauchige und flache, mit Henkel und ohne fertig. Also kein NEiADUFO aber ein NEFOIM (Nie-endendes-fertiges-Objekt-in-Massenproduktion).

Der (Nicht-)Weisheit letzter Schluss: 600m Kordel wurden sofort bestellt und sicherheitshalber auch bald noch ein paar Körbchen ausprobiert. Es gäbe ja noch so viele Farben und Formen, die hergestellt werden möchten!

Inzwischen habe ich so viele Meter von diesen Kordeln, dass ich sie in meinem Geschäft verkaufen kann und ein Kurs ist auch schon angedacht. 

Behältnisse kann man nie genug haben :-)!

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Und damit niemand denkt, ich hätte aufgehört zu zitieren und auch zum Lesen zu verführen ;-):

Die wahre Lebenskunst besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen.

Pearl Sydenstricker Buck, (1892 – 1973)

(1932 Pulitzer-Preis [für “Die gute Erde”], 1938 Nobelpreis für Literatur)

Sydenstricker – viele kennen nur Pearl S. Buck: ein passender Name für diese Seite. Obwohl ich in letzter Zeit sehr wenig stricke so klingt der Name doch jedenfalls sehr “textil-affin”.

Kramurikörbchen. Alltäglicher geht es wohl nicht mehr. Für mich aber sind sie etwas ganz Wunderbares. Ich freue mich über jedes! Mein Mann nicht so sehr  ;-)!

Vielleicht Zeit ein NEiADUFO anzugehen? Könnte ja auch ein Buch sein, das längst gelesen werden will ;-). Viel Spaß!

 

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